Lächeln in der Körpersprache Teil 1

Lächeln- nonverbaler Ausdruck der Freude!?

Von klein auf wird uns gesagt, dass Lächeln gut ist und dass es der Weg ist, Fröhlichkeit auszudrücken. In diesem Artikel zeige ich dir, dass es nicht immer ganz so einfach ist. Was wir zunächst als simpel ansehen, hat vielleicht auf den zweiten Blick einen höheren Stellenwert.

Es gibt einiges zu erwähnen, angefangen von der Herkunft des Lächelns in der Körpersprache und inwiefern es für uns heute hilfreich ist (und warum manchmal auch nicht). Als nächstes werden wir uns mit den Unterschieden zwischen einem falschen und einem aufrichtigen Lächeln beschäftigen, warum man mehr lachen sollte und als letztes werden wir uns mit den verschiedenen Arten des Lächelns beschäftigen.

Aber erst einmal, möchte ich mit Folgendem beginnen – wie und warum kam es zum Lächeln?

Wir wissen heutzutage nicht sehr viel darüber wie es zum Lächeln gekommen ist. Da es spezifisch für uns Menschen ist, ist es ein wichtiger Bestandteil der Körpersprache. Andere Tiere zum Beispiel lachen nicht auf dieselbe Weise wie wir (bis auf ein paar Ausnahmen, wo es relativ ähnlich ist). Wir können sicher sagen, dass wir die einzige Spezies sind, die so viele verschiedene Möglichkeiten hat, die Lippen zu verformen (es wird behauptet, dass wir über 50 Arten von Lächeln haben!)

Die größte Ähnlichkeit, die es in der Tierwelt gibt, ist die Fratze.
«Eine Fratze?» fragst du dich vielleicht, «drückt das nicht eher Angst aus?»

Und du hast Recht! Was hat Angst mit einem Lächeln zu tun? Ist Lächeln nicht eine fröhliche Ausdrucksart?

Man muss bedenken, dass unsere Spezies vielseitiger kommuniziert und es dafür mehrere Verwendungsmöglichkeiten für eine bestimmte Geste gibt. In der Tierwelt gibt es eine etwas “einfachere” und instinktivere Bedeutung eines Lächelns:

Ich bin nur ein netter Junge, ich will keinen Streit.

Forscher haben bei Schimpansen beobachtet, dass Schwächere mit einem “Lächeln” einem bedrohlicherem Schimpansen ihre Unterlegenheit und eine gelassene Haltung zum Ausdruck bringen. Es ist eine Art schmeichelndes Verhalten, dass ihnen oft beim Überleben hilft. Er lächelt um zu beruhigen, seine Angst zu zeigen und um Gnade zu bitten.

Bei uns ist es etwas schwieriger: Wir können Lächeln, um eine Art Bündnis mit bestimmten Leuten zu bilden, aber wir lächeln nur selten aus Angst vor etwas. Es ist ein leicht besänftigendes Angebot, dass nicht unbedingt von Angst geprägt sein muss, sondern etwas ausdrückt wie “Ich fühle mich gut bei dir” oder “Ich vertraue dir”.

Anmerkung: Denke an eine Person, die nur selten lächelt. Sie erscheint zwar nicht sehr sympathisch oder liebenswürdig, aber sie bringt gewisse starke Charakterzüge zum Ausdruck, einfach dadurch, dass er sich vor niemandem zu unterwerfen scheint.

Was enthält ein Lächeln?

Lächeln kann sehr vielseitig sein. Wir alle sind mit dem Gedanken groß geworden, dass Lächeln etwas Gutes ist, da man Fröhlichkeit damit assoziiert. Es kommt immer auf den Kontext an – wir können Freude, Zuneigung, Anziehung, Anerkennung, Arroganz, Missachten, Sarkasmus, Empathie, Höflichkeit und Angst mit nur geringen Veränderungen eines Lächelns zum Ausdruck bringen (und dies ist nur eine kurze Auflistung). In weiteren Blogs wird es mehr um die bestimmten Arten des Lächelns gehen und wie man diese identifiziert, aber grade im Moment soll es um den wichtigsten Teil gehen – Verbundenheit.

Lächeln fungiert oftmals als eine Art “Schnell-Verbindung”, besonders wenn du weiblich bist. Da wir soziale Wesen sind, benötigen wir es, um andere einschätzen zu können. Es kann eine Art Wohlbefinden ausdrücken, oder auch eine Annäherung anderen gegenüber ausdrücken, ein Zeichen der Empathie.

Deswegen ist Lächeln so wichtig – Es ist eine Mischung zwischen Freude und Vertrauen.

Aber es gibt noch mehr Vorteile, die man durch Lächeln erreichen kann.

Leute die mehr lächeln:

  • Leben länger

    Ein Lächeln aufsetzen
  • Leisten mehr und denken weitreichender
  • Fühlen sich besser, wenn sie niedergeschlagen sind (eine der Dinge, wo Körpersprache unsere Gefühle beeinflusst)
  • Erscheinen erfolgreicher und attraktiver
  • Werden sanfter eingeschätzt (beim zaghaften Lächeln, ähnlich wie beim Schimpansen-Beispiel)
  • Kommen öfter “davon” – oder kannst du dir etwa vorstellen jemanden zu schlagen, der dich freundlich anlächelt?

Die Schattenseite des Lächelns

Ich bin mir sicher, dass ich dich nun neugierig gemacht habe, doch wie immer gibt es auch Ausnahmen. Lasst uns nun also einen Blick auf die Fälle werfen, wo Lächeln für dich nicht von Vorteil ist:

Idiotisches Lächeln

Durch das Missbrauchen eines Lächelns verliert es seinen guten Einfluss auf andere. Niemand würde einer Person trauen, die die ganze Zeit nur grinst – er ist entweder dumm oder verlogen. Dies trifft besonders auf das Fälschen eines Lächelns zu (worüber wir später sprechen werden)

Bei der Liebesbewerbung / Flirten

Für Frauen ist Lächeln ein toller Weg um die Aufmerksamkeit eines Mannes zu bekommen. Das Problem ist, dass dies oft ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zieht, da Männer dies oft als eine sexuelle Aufforderung sehen, ob es nun so ist oder auch nicht.

Für Männer – Forschungen haben herausgefunden, dass Lächeln einen gegenteiligen Zusammenhang mit Testosteron hat (Das Hormon, was den Mann zu einem Macho macht). Und es ist auch wichtig für die Körpersprache, Ein Mann der zu viel lächelt, verliert viel seiner Männlichkeit. Frauen bevorzugen eher maskuline, “starke” Eigenschaften eines Mannes, lieber als einen Mann, der sich ihr zu unterwerfen scheint.

Andere Leute – Andere Geschichten

Lächeln ist eine Ausdrucksmöglichkeit, die wir alle von Geburt an kennen (selbst Babys im Mutterleib scheinen zu lächeln), aber wir haben auch gesehen, dass es ebenso eine unterwerfende Geste sein kann. Während die einen denken, ein solches Verhalten wäre in bestimmten Situationen angemessen, reagieren andere darauf wiederum perplex.

Der offensichtlichste Fall ist es, zu lächeln wenn man nervös oder ängstlich ist.

Ich persönlich, kann mich daran erinnern, dass ich früher oft gelächelt habe, wenn mich meine Eltern für mein Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen haben, auch wenn ich in diesem Moment, ganz offensichtlich nicht fröhlich war, habe ich meinen Eltern versucht etwas vorzumachen. Doch ironischer Weise macht es so ein Verhalten nur noch unglaubwürdiger.

Auch gibt es einige kulturelle Unterschiede, da wir diese natürliche Eigenschaft unserer Umwelt entnehmen.

Als Beispiel, in Ost-Asien lächeln Leute oft aus Verlegenheit oder als Entschuldigung. In Japan lächeln einige sogar, wenn sie wütend sind (was für Westländer sehr verwirrend sein muss).

In einigen Kulturen scheinen die Leute grimmiger und verschlossener zu sein, einfach weil sie gelernt haben, ihre Emotionen zurückzuhalten. Glaube deswegen aber nicht, dass sie unglücklich sind oder es ihnen an Gefühlen fehlt. Wenn man es nämlich von der anderen Seite betrachten, wenn jemand aus einer weniger emotionalen Kultur in eine “wärmere” kommt, scheint es für ihn komisch, dass Leute so stark schauspielern um etwas aus ihm herauszubekommen.

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