Gastbeitrag «Nonverbales im Internet : Bilder»

Nonverbale Kommunikation im Internet?
Wie Bilder mit uns sprechen.

Wenn ich durch das Internet surfe, kommt es mir so vor, als ob es vielen Menschen relativ egal wäre wie deren Erscheinungsbild Online ist. Manche legen sogar äußersten Wert darauf, gar nicht bildlich in Erscheinung zu treten. NutzerInnen haben das Recht darauf, zu wissen mit wem sie es zu tun haben. Natürlich ist das allein kein Grund sich im Internet abzulichten und zu präsentieren, aber wenn man es macht, dann sollte man ein paar Grundregeln beachten.

Die Sprache des Internets

Das Internet ist wahrscheinlich einer der besten Spielplätze und die perfekte Versuchsumgebung für nonverbale Kommunikation. Wir arbeiten hier mit Bildern, Videos und Text. Und ein Foto kann nur „nonverbal“ sprechen. Und selbst in einem Video ist es wichtig, wie man gestikuliert und was man außer Worten noch alles „sprechen lässt“. Und ja, wir sprechen unterschiedlichste Menschen mit unseren Angeboten im Internet an, aber man kann davon ausgehen, dass die Mechanismen des Unterbewusstseins und die Regeln der Wahrnehmung trotzdem bei allen so funktionieren wie sie sollen.

Marketer machen oft A/B Tests (Vergleichstests), um zu sehen, welches Bild bei einer Zielgruppe besser ankommt. Wir haben einige Mitglieder, die sich wundern, warum ihre Seite nicht so schön aussieht und die Menschen ihr Angebot nicht annehmen. In vielen Fällen habe ich festgestellt, dass die Bilder auf der Startseite, oder bei deren Angeboten einfach „nicht echt“ wirken.

Es ist doch nur das Internet…?

Mir scheint es, dass viele Leute den Deckmantel der Anonymität des Internets, als Ausrede dafür benutzen, wie sie sich selbst oder ihre Angebote präsentieren. Nur allzu oft finde ich Fotos auf „Über Uns“ oder „Startseiten“, die total gestellt wirken (und es wahrscheinlich auch sind). Ich persönlich habe es dann sehr schwer die Seriosität einer Person anzuerkennen.

Auch wenn eine Seite nur aus Stockfotos (Fotos von Bilderagenturen) besteht, läuten bei mir die Alarmglocken. Ich finde, solche Bilder machen eine Seite sehr schnell unpersönlich und auch unglaubwürdig. Mag sein, dass es nur mir so geht, da ich schon so viele Jahre mit Bildern arbeite. Es ist aber wahrscheinlich, dass andere Menschen auch so empfinden.

All das zählt meiner Meinung nach zur nonverbalen Kommunikation einer Website oder eines Auftritts im Internet. Die Art wie Bilder wirken und wie viel ich von mir als Person selbst preisgebe, kann durchaus ausschlaggebend sein.

Im Verkauf habe ich gelernt, dass meine KundInnen nicht meine Produkte kaufen, sondern bei mir einkaufen. Sie machen das, weil sie eine (oft unbewusste) Entscheidung treffen: „Dort kaufe ich ein, weil ich mich gut behandelt fühle.“ oder: „Da kaufe ich ein, weil ich mich ernst genommen fühle.“ Usw.

Mit gutem Bildmaterial und gutem Videomaterial kann ich genau diese Verbindung herstellen. Oder eben nicht.

Das Unterbewusstsein lässt sich nicht betrügen.

Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene Menschen kennengelernt. Auch im Marketing. Es gibt immer Leute, die eher davon ausgehen, dass man die NutzerInnen „überlisten“ muss. Und im Gegensatz dazu gibt es auch welche, die der Meinung sind, dass man so echt und ehrlich, wie nur möglich, sein muss.

Ich ordne mich selbst in die zweite Kategorie ein. Ich habe gelernt, dass alles im Leben auf einen zurückkommt. Ich glaube an Karma. Und ich kann einfach nicht ruhig schlafen, wenn ich die ganze Zeit darüber nachdenken muss, ob ich jemandem mit einem Kaufabschluss eigentlich mehr geschadet als genutzt habe… Haben meine Kunden überhaupt gemerkt worauf sie sich eingelassen haben? Ich bekomme immer noch Bauchweh, wenn ich mich an die 3 Monate, die ich als Versicherungsvertreter gearbeitet habe, erinnere…

Das Unterbewusstsein trifft die Entscheidung.

Innerhalb von Millisekunden entscheidet das menschliche Gehirn, ob jemand oder etwas eine Bedrohung darstellt oder nicht. Das gleiche findet auch bei allen anderen Kategorisierungen statt. Dieser Prozess ist aus Urzeiten in uns verankert und kann nicht umgangen werden. Ob dir jemand sympathisch ist oder nicht, ist keine rationale Entscheidung. Es ist sozusagen ein „Gefühlsding“ und genau deshalb sollte auch das Gefühl stärker beachtet werden.

Das Internet ist voll mit Bildern und Videos von Menschen, die einfach „nicht echt“ wirken. Es geht soweit, dass in der Retusche Schönheitsfehler wie Lachfältchen, Grübchen etc. hinzugefügt werden. Guten Fotografen, Filmemachern und Marketern sind diese Prozesse bewusst und sie werden gezielt eingesetzt, um die Gefühle zu wecken, die erwünscht sind.

Ob aber ein Lächeln ernst gemeint ist oder nicht, sieht man. Es ist nicht ganz eindeutig, aber unser Unterbewusstsein „entlarvt“ eine gestellte Mimik. Models und Schauspieler sind genau deswegen Profis, weil sie sich in Gefühlszustände hineinversetzen können. Sobald das Gefühl echt ist, ist auch die Mimik und die Gestik wieder echt (oder zumindest besser).

Auf einer „Über mich“ Seite, gibt es weniger schlimmeres, als ein Bild, auf dem jeder erkennt, dass das Lächeln gestellt ist. Gründe warum solche Fotos „passieren“, gibt es natürlich unendliche. Vielleicht ist das Fotoshooting nicht so gelaufen wie es laufen hätte sollen, oder es war dem Fotografen/ der Fotografin nicht bewusst, dass diese eine Pose das Model nicht besonders gut zeigt und die Mimik daher auch nicht natürlich sein kann.

Durch die viele Werbung und die scheinbar perfekte Welt die uns durch Fernsehen, Internet und Co vorgegaukelt wird, habe ich das Gefühl, dass viele Menschen in ihren eigenen Produktionen auf sich selbst vergessen. Es wird in Bildern auf Instagram generell versucht sich selbst als Model in der Pose XY abzulichten, obwohl diese Pose nur bei sehr wenigen Menschen gut aussieht.

Aber was ist der Grund dafür, dass natürliche Fotos so gut aussehen? Ganz einfach: Sie zeigen die Realität. Wenn jemand wirklich lacht, sieht es anders aus, als bei einem gestellten „Lacher“.

Solche Bilder aufzunehmen ist natürlich nicht ganz einfach. Und dazu noch eine gute Belichtung einzurichten und das ganze womöglich gleich im Studio zu machen – das ist eine Kunst für sich. Es gibt nicht umsonst PortraitfotografInnen, die genau darauf spezialisiert sind.

Der Weg zum authentischen Webauftritt

Mache nur Dinge von denen du selbst überzeugt bist. Wenn deine Marketingagentur dich zu etwas bringen möchte, was du selbst nicht unterschreiben kannst, dann vergiss es.

Bleibe Authentisch! Ich habe aus meiner Zeit als Architekt noch unzählige Hemden in meinem Kasten und habe immer wieder mal eines bei einem Video oder Fotoshooting getragen. Aber: Es passt irgendwie nicht. Ich fühle mich dann nicht so wie ich mich fühlen will und mein Auftreten ist dann dementsprechend anders. Mit T-Shirt und Jeans komme ich mir selbst einfach authentischer vor. Daher mache ich keine Bilder oder Videos mehr für das Projekt KraftFabrik indem ich ein Hemd trage…

Und genauso ist es an einem Tag, an dem ich selbst eine negative Nachricht bekomme, oder etwas Unangenehmes passiert, einfach nicht möglich für mich ein gutes Video aufzunehmen oder gute Fotos zu machen. Selbst unsere Podcast-Aufnahmen verschieben meine Frau und ich, wenn wir vorher eine unangenehme Diskussion hatten.

Der Grund dafür ist immer der gleiche: Authentizität. Sogar beim Podcast hören die Menschen Gefühle heraus. Ich habe sogar den Eindruck, dass man es hört, wenn jemand dringend auf die Toilette muss und eigentlich schon am Weg dorthin ist, anstatt sich auf das Gespräch zu konzentrieren.

Auch Authentizität kann man lernen!

Das Gute ist – Wir haben es selbst in der Hand. Alles kann man lernen und überall kann man besser werden.

Mein Tipp: Auf das eigene Gefühl hören.

Und frage nach ehrlichem Feedback. Klar, kann man es nicht allen recht machen, aber es ist immer besser ein paar andere Menschen in die Bewertung miteinzubeziehen als ganz alleine zu entscheiden, ob man authentisch rüberkommt oder nicht.

Wenn dich die Themen: Website-Aufbau, Videos- und Bilder-Erstellung für deinen Online Auftritt und Podcasts- Aufnahmen interessieren, würde ich mich freuen, wenn du unserer Seite KraftFabrik.com besuchen würdest. Dort findest du sicher den ein oder anderen Artikel oder ein Training, das dich anspricht.

Alles Liebe,

Alex

Wer ist KraftFabrik?

Alex und Natalia haben im Jahr 2017 der Architektur endgültig den Rücken gekehrt und sich voll ihrem damaligem Nebenprojekt „Independent Unicorn“ gewidmet (welches mittlerweile KraftFabrik heißt). Sie helfen Menschen dabei mithilfe des Internets, das zu tun, was sie wirklich möchten. Sie bieten Online Trainings zu Website Erstellung, Video und Bildproduktion, sowie Methoden wie man aus einer Idee ein Online Geschäftssystem entwickelt. Ergänzend dazu haben sie das Power Mindset Training entwickelt, welches dabei helfen soll, Smart-Performance anstatt High-Performance zu leben. Eben weil das Leben schon jetzt da ist und nicht erst, wenn das Business läuft!

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